Samstag, 16. April 2011

Einspritzdüsen-Wechsel beim Hatz 1B40 Motor

Die wichtigsten Werkzeuge für den fachgerechten Wechsel beim Hatz 1B40 Motor sind:

Na ja, zugegeben: Der Flaschenöffner ist optional... :-))

Jetzt aber mal ernsthaft: Die Grundvoraussetzung der Operation 'am offenen Herzen' ist peinliche Sauberkeit des Arbeitsmaterials, der ESD, des Werkzeuges. Es darf nichts an Dreck in die Öffnungen der Dieselleitung und des Dieselrücklaufes gelangen. Ansonsten kann die neue Einspritzdüse ziemlich schnell den Geist aufgeben. Nun aber an die Arbeit:

Vorbemerkung: Wenn der Tank einigermassen leergefahren ist, kann weniger raussiffen...

Das kappen der Dieselzufuhrleitung geht einfach, wenn man sich die schöne Trennkupplung von Tante Louise montiert hat. Sonst muss man halt die Zu- und Abfuhr mit Schlauchklemmen abbinden, damit nix mehr nachtropft.









Lösen der Klammer für die Diesel-Rückleitung:


Hernach wird um den Dieselrücklauf-Stopfen peinlich genau sauber gemacht, man nehme WD40 oder Ähnliches, sprühe genügend davon um den Stopfen. Jetzt nimmt man die Zahnbürste der Frau/Freundin, putzt damit aufs Reinlichste die ganze Umgebung sauber, sprüht dann nochmals WD40 oder besser Diesel in diese Ecke und bläst mit Hochdruck den ganzen restlichen Dreck weg. Die Zahnbürste kann dann wieder ins Zahnputzglas der Frau/Freundin gestellt werden. Selbige freut sich sicher beim nächsten Zähneputzen auf die neue Geschmacksnote... Einer freundschaftlichen Trennung steht dann nichts mehr im Wege. Das erhöht natürlich auch ungemein die freie Zeit, welche man sinnvoll mit seiner Maschine verbringen kann!










So, jetzt fummelt man vorsichtig das Endstück des Rücklaufs aus der Halterung und zieht sie soweit aus dem Weg, bis man mit einem 17 Maulschlüssel die Mutter der Einspritzdüsenleitung öffnen kann. Erst ganz aufmachen, dann bitte wieder 2 - 3 Umdrehungen von Hand zudrehen. Warum? Das kommt gleich...

Dann wird der Ventildeckel entfernt, die Halteklammer der ESD abgeschraubt


Sodele, mit einem an den Backen reduzierten 11er-Maulschlüssel kann man dann an der ESD ruckeln, damit sie leichter frei wird...











Mit einem Schraubenzieher lässt sich nun an der Metalldieselleitung die Düse hochhebeln. Dies müsste relativ leichtgängig gehen, da wir ja vorher mit dem 11er Schlüssel vorgearbeitet haben. Und jetzt ist auch klar, warum die Metallleitung unten noch leicht verschraubt sein sollte. Dies dient sozusagen als 'Widerlager' für die Schraubenzieher-Aktion oben. Wenn wir dann merken, dass die ESD leicht entfernt werden kann, wird unten die Leitung ganz aufgeschraubt. Und jupii, die ESD kann als komplettes Stück entfernt werden.

Hier auch noch ein Bild mit der neuen Leitung (mit verschraubbarem Anschluss) links. Die alte Leitung (mit aufgesteckter Metalleitung) ist rechts zu sehen. Die alte Machart ist deshalb etwas kritisch zu sehen, weil sie im Laufe der Zeit und Vibrationen gerne mal undicht wird. Dies sollte bei der geschraubten Version nicht mehr passieren.

Nun gibt es noch eine kleine Fummelarbeit: Hierzu benötigt man eine 8er Schraube. Damit ziehen wir die Kupferdichtung der ESD raus. Ganz nützlich erweist sich bei dieser Aktion auch ein Zahnarztspiegel, damit man überhaupt feststellen kann, dass da auch die Kupferdichtung drin ist... Leider ist es mir nicht gelungen, ein Bild vom Spiegel mit sichtbarer Dichtung abzulichten... Hier trotzdem die Bilder der 'Entfernungsaktion'












Bitte die Schraube nur 2 - 3 Umdrehungen in die Kupferdichtung 'einarbeiten' damit nicht versehentlich der Sitz der ESD beschädigt wird.

Jezt steht dem Einbau der neuen Einspritzdüse nichts mehr im Wege:












Auch hier ein kleiner Tipp am Rande: Der profilierte Teil der neuen Halteklammer ist unten. Die glatte Seite ist demzufolge oben zu positionieren.












Nachdem alles wieder an seinem Platze ist und alles festgeschraubt wurde (auch Ventildeckel & Co.), kann man sich eine Cola gönnen, bevor man den Anlasser zum ersten Mal drückt. Da alle Leitungen erstmal kein Diesel haben, dauert es ein paar Sekunden, bis der Motor anspringt!

Das wars!

Ich habe dies nach bestem Wissen und Gewissen aufgeschrieben. Trotzdem lehne ich natürlich jede Haftung und Gewähr ab. Jeder ist für sein Tun selber verantwortlich!!!