Sonntag, 9. November 2008

Südfrankreich im Herbst

Südfrankreich ist ja bloss eine Nachtfahrt von Deutschland entfernt. In besonderem Masse gilt dass, wenn man in der Nähe einer DB-Autoreisezug-Verladestation wohnt. Es lebe das Rhein-Main-Gebiet!!

Einmal mehr haben wir den Autoreisezug benutzt, um unseren Oldtimer vor übermässig vielen Kilometern in Richtung Süden Europas zu schützen. Auch mein Rücken verzichtet gerne auf 1200 km-Autobahntortur. Nicht dass der Autoreisezug super bequem wäre, aber alleweil besser als die Dosenbahnschrubberei ist das schon! Nicht zu schreiben davon, wenn Deutschland bereits herbstliches Niesel-Regen-Wetter bietet, man aber in Narbonne immer noch von milden 24 Grad und strahlendem Sonnenschein begrüsst wird...










Wie auch immer: Wir sind ja nicht nach Frankreich gefahren, um die Füsse hochzulegen. Vielmehr haben wir uns wieder eine Mischung zwischen Kultur, herrlichen Herbstlandschaften, Essen, Katharerburgen zusammengestellt, sodass es auch diesmal nicht langweilig wurde. :-)) Dass ging dann auch gut bis zum bitteren Ende...

Abbaye de Fontfroide:







Kaum Wasser in Südfrankreich im Herbst. Schlecht für normalerweise tosende Wasserfälle...
















Es gibt immer noch viele Esel in Frankreich, manchmal schwarz, manchmal blond...








Immer wieder locken die Schätze des Herbstes, manchmal waren es grosse Esskastanien, manchmal Feigen oder aber natürlich Träubscher:

Überhaupt: Essen in Frankreich, ein Thema für sich!









Daneben die bereits erwähnte Kultur, zB die Katharerburg Peyrepertuse:








Beeindruckend auch die Gorges de Galamus (Schlucht von Galamus) sowohl landschaftlich wie auch die in den Fels gesprengte Verbindungsstrasse:






Markttag in Mirepoix:






Abbaye de Villelongue:







Auch sehr interessant, Montolieu, das Dorf des Buches. (Village du livre) Dutzende von Buchläden (meist Antiquariat) tummeln sich in einem einzigen Ort. Da findet sich alles, von Trivial zu Comic zu Technik, Kunst. Man kann da getrost einige Tage rumstöbern... Nebst dem Bücherwurm-Faktor liegt der mittelalterliche Ort wirklich pittoresk zwischen zwei Flussläufen

Die grösste komplett erhaltene Burg weltweit: Carcassonne. Und weil wir mal ein Plätzchen in der Burg gefunden haben zum Nächtigen, durften wir sogar mit der guten alten BMW R51/3 hinein fahren. Ich hätte die Oma auch ungern vor der Burg stehen lassen, da hätten am nächsten Tag womöglich zwei gestanden... Ansonsten herrscht innerhalb des Burggeländes mehr oder weniger Fahrverbot...










Übernachten in der Nähe von Minerve. Auf dem anarchisch-sozialistischen-selbstbestimmten Bauernhof 'Cravirola'








Was nach der Abfahrt von dem Hof kam, war nur mässig schön. Ein Moment der Unachtsamkeit, ein Schlagloch, eine gerissene Feder am Mopped, ein verwirbelter Wirbel an meine Kreuz. Kennenlernen von extrem netten französischen Krankenschwestern. Abfahrt nach Hause (zum Glück noch mit den eigenen drei Rädern zum Autoreisezug nach Narbonne, c'est la vie... Aber was solls, Frankreich wir kommen wieder, soviel ist sicher!