Erstens kommt es anders... Bereits in Karlsruhe bemerkte ich einen total verölten linken Stiefel. Das ist ja im Prinzip eine feine Sache, der Stiefel ist jetzt sowas von wasserdicht. Leider aber kann man das vom Motor nicht behaupten! Zu meinem grossen Entsetzen sehe ich noch 4 Schrauben am Motordeckel NICHT. Aua! OK, schnell nach Hause gedüst. Bis dahin haben dann noch zwei Schrauben das Weite gesucht.Das Moppedsche habe ich gleich beim Jogi abgeladen, auf dass er da was unternehme. Hat er auch, am nächsten Tag ging es wieder los.

Mit neuen Motorschrauben, mit neuer Motordichtung, mit neuem Mut :-)) Wieder die gleiche Richtung, nämlich in den Süden. Karlsruhe OK, dann Freiburg i.Br., dann die Schweizer Grenze. Und dann: Öl sifft aus der Dichtung. Diesmal aber zum Glück keine abgescherten Schrauben. Trotzdem bin ich zurückgefahren und habe das Mopped bei Jogilein abgeladen. Jetzt hatte ich aber keinen Bock mehr auf Öl und habe mir meine R51/3 geschnappt. Wieder Richtung Süden...
Tip: Nach der Schweizer Grenze in Basel sollte man zügigst von der Autobahn und dann über verträumte Jura-Strässchen Richtung Mittelland fahren. Ein Hochgenuss. Absolut nie was los, ab und zu sogar noch Schottersträsschen, kleine Wasserfälle, schöne Felsformationen. Es kann dann auch mal passieren, dass ein Strässchen beim höchstgelegenen Bauernhof endet. Trial and error. Und der Weg zurück zur nächsten fahrbaren Möglichkeit eröffnet die Landstrasse nochmals in einer anderen Perspektive. Sowas von schön!
Beim Kumpel übernachtet (vielen Dank, Ueli) und dann Richtung Berner Oberland. Im netten Städtchen Thun habe ich im Army Liq Shop noch ein paar Ex-Schweizer-Militär Ledergürtel und eine hübsche Filzdecke mit Schweizer Kreuz (bin halt immer noch ein kleiner Patriot) geholt.
Dann ging es ab Richtung Kandersteg. Vorher noch einen Abstecher am Blausee. Beim Anblick der vielen Forellen im Teich kriege ich immer Hunger.

Noch ein paar Schnappschüsse, und ja, in der Schweiz sind die Kühe einfach schöner:
Das Ende von Kandersteg.


Tja, nach Goppenstein ging es Richtung Brig und dann die schwere Hürde, über den Simplon, 2005 m.ü.M. Das Alles schien problemlos. Wie gesagt es schien so...
Schon Richtung Italien/Domodossala habe ich gemerkt, dass sie die Leistung nicht mehr richtig angenommen hat. War aber alles halb so wild, es ging ja fast nur abwärts. Und dies meist in wunderschönen Serpentinen. Auch im Centovalli war kaum ein Unterschied bis... ja bis ich im Maggiatal angekommen versucht habe, Richtung 'hochzu' zu fahren. Oje, da war kaum noch Leistung aus dem Mopped zu holen. Zu allem Unglück ging es jetzt schon stark Richtung Nacht zu. Was solls, ein Hotel in Maggia habe ich gerade noch gefunden. Das Problem schaue ich mir Morgen an!

Nachlese zur Ausfahrt mit der BMW R51/3: Die 2005 Meter auf den Simplon hat mir der rechte Zylinder nicht verziehen. So sah der Kopf nach der Ausfahrt aus:

Obwohl nur der rechte Kopf ein verheerendes Bild zeigt, werde ich beide Köpfe richten lassen. Ich nehme an, dass sonst bald auch der linke Zylinder in die ewigen Jagdgründe eingeht... Leider reicht mein Wissen dazu nicht aus. Auf ein Neues!