Freitag, 31. Januar 2020

SHAPE

Und noch einmal ist es das Juwel im Südatlantik, welches wir besuchen. Ich konnte 4 Wochen freinehmen und Nadine kommt dann zu mir (oder zu uns?) und holt mich eine Woche lang ab. :-))

Zu uns? Ja zu uns. Es gibt auf Saint Helena auch eine Werkstatt für Menschen mit Unterstützungsbedarf namens Shape (Saint Helena Active Participation on Enterprise) und genau diese wollte ich 4 Wochen lang ein wenig näher kennenlernen. Ich bin schwer beeindruckt, mit wievielen völlig verschiedenen Tätigkeiten die doch sehr unterschiedlichen Fähigkeiten unserer Freunde mit Unterstützungsbedarf ausgefüllt werden können. Schmuck wird hergestellt, Seife,  Flachs ist hier ein weit verbreitetes 'Unkraut' und wird geschnitten und zu Taschen und Körben  verarbeitet.

Perry bei der Fasergewinnung von Aloe:


























Und dann Nadine, bei Perry abgeschaut, und der Versuch, es selber machen:




Und ganz vergessen, vorher muss natürlich Aloe wie auch der Flachs geschnitten werden im Gelände. Wie immer ist Perry mit dabei, und natürlich Danielle...



Im Kunstbereich wird geklebt, geschnitten, gezeichnet und gemalt was das Zeug hält. :-)) Hier der ganze 'Bastelkram' 😀:













Cherie arbeitet an Kerzen und Seife, welche später dann zum Verkauf angeboten werden:















Es darf aber auch mal ein Papierflugzeug sein, welches man auf dem Sportplatz fliegen lässt. Zerstreuung und Pausen sind immer gegeben.


Zum spielen oder puzzeln ist auch Zeit genug...











Auf jeden Fall wurde die letzte Zeit viel gebastelt für den Valentinstag. Das wird jetzt alles im SHAPE-Shop in der Markthalle Jamestown zum Verkauf angeboten. Schliesslich kann man die Einnahmen gut gebrauchen für die Werkstatt...




Im Moment ist es ja so, dass das Versorgungsschiff mit den Waren aus Kapstadt bald kommen sollte. Diverse Frischwaren gehen langsam zur Neige. Und das Gemüseangebot aus dem Anbau von Saint Helena ist ähhhh... sehr überschaubar. Karotten und Tomaten. Manchmal gibts aber auch Tomaten und Karotten. Öfters gibts aber nur ...und... . Leider habe ich verpennt, mehr Kartoffeln zu kaufen, als es noch welche gab. Merke: Erste Regel auf Saint Helena ist immer dann zu kaufen, wenn etwas da ist. Es funktioniert nicht so wie bei uns. Lust und Laune Kauf ist nicht. Ein Grund für das partielle Nichtvorhandensein von Gemüse und Früchten ist unser lieber Veggieman. Der verkauft lieber direkt und nicht an die Läden. Ich nehme an, dass die eine oder andere Banane dadurch steuerlich öööhhh... nicht berücksichtigt wird. Es sei ihm gegönnt!















In einigen Läden wird auch nur Brot verkauft, welches vorbestellt wurde. Man stelle sich vor, Aldi Tschörmenie beschriftet jedes zu verkaufende Brot mit dem Namen, der vorher bestellt hat...












Abseits von Shape hatte ich mir vorgenommen, ein paar Wanderstrecken zu laufen (hier Postbox Walks genannt). 21 davon gibt es. Und zum Teil sind die Biester ziemlich anstrengend. Denn Höhenunterschiede von zum Teil über 600 Metern wollen erstmal bewältigt sein und man bedenke auch, dass das tropische Klima öfters ziemlich zusetzt. Wirklich ausgearbeitet mit guten Wegen und beschriftet sind sie meistens nicht. Fantastische Landschaftsbilder von wüstenähnlich bis tropisch haben sie aber alle. Und was grosse Jungs immer beeindruckt sind grosse Kanonen und Festungsanlagen an den unmöglichsten Stellen. Hier einige Eindrücke:





Besuch bei Jonathan, Frederick und Konsorten im Plantation House, ein toller Ausflug mit den Leuten von Shape!










Und weil die Saints ein extrem nettes und gastfreundliches
 Völkchen sind, gab es für uns zum Abschluss an Sandy Bay Beach eine zünftige Verabschiedung mit dem Saint-Nationalgericht 'Plo': Curry Eintopf und Hühnchen und Fisch und... und..., dazu noch die Fish-Cakes von Shireen...  Soooo lecker!!!



Für diesen tollen Monat möchte ich mich bei Shape herzlich bedanken! Ein spezielles Dankeschön aber an die Managerin Marianne, welche den Besuch erst möglich gemacht hat! ....ein weiterer Dank an Mercia, welche mich die Zeit lang in ihrem Haus aufgenommen hat und alle Fragen immer geduldig beantwortet hat. Und nicht zuletzt ein Dank an Shireen, welche mich in die Saints-Fahrkunst eingewiesen hat, um mit dem Klapper-Peugeot auf der ganzen Insel die Klienten immer sicher ans Ziel zu bringen.





Noch ein paar Luftaufnahmen:




Jamestown Bay
Jacobs Ladder 


                                                          Prosperous Bay


















Lemon Valley mit der alten Quarantänestation im Hintergrund